Erlebnispädagogik in der Abenteuer-AG
In den letzten Jahren ist eine Veränderung unserer Schülerschaft deutlich geworden. Immer mehr Schülerinnen und Schüler haben schon schlechte Erfahrungen mit dem Lernen gemacht, bevor sie auf die Peter-Räuber-Schule gingen. Sie haben häufig schon Erlebnisse des schulischen und gesellschaftlichen Scheiterns hinter sich und sind, was das Lernen angeht, oft frustriert.

Die erlebnispädagogische Arbeit hilft insbesondere diesen Schülerinnen und Schülern, ihr Selbstkonzept zu überarbeiten und somit wieder zu einem größeren Selbstvertrauen zu gelangen. Übungen zur Teamfähigkeit erhöhen darüber hinaus die Zufriedenheit dieser Jugendlichen in einer Gruppe und gibt ihnen mehr Selbstvertrauen im Umgang und in der Zusammenarbeit mit anderen.
In der warmen Jahreszeit ist der Aktionsschwerpunkt das Kanufahren. Die Schülerinnen und Schüler erfahren, dass das Boot nur durch gemeinsame Anstrengung ins Wasser kommt und, dass sie Verantwortung füreinander haben, damit alle "trocken" bleiben. Einigen Schülern wird ihre Verantwortlichkeit durch Schlüsselerlebnisse, etwa beim Steuern eines Kanus, besonders vor Augen geführt.
Die Indoor-Aktivitäten im Winter umfassen das Kisten-Klettern und bewegungsorientierte Kooperationsaufgaben. Es gilt, Mut vor den anderen zu entwickeln - nicht nur als Lippenbekenntnis, über sich hinaus zu wachsen und gegenseitig für die nötige Sicherheit zu sorgen. Ergänzt werden die Erlebnisaktivitäten durch Outdoor-Aktionen im näheren Umfeld der Schule, etwa bei einer Wanderung im Wald, dem Holz sammeln, Feuer machen und Marshmallows grillen.
Im Laufe des Schuljahres ist erkennbar, das die Schülerinnen und Schüler zunehmend Ideen und Vorschläge einbringen, wie sie diese AG gestalten möchten. Diese werden (viel) diskutiert, denn ein Konsens ist nötig, auf jeden Fall aufgegriffen, manchmal noch verändert, erprobt und natürlich reflektiert.

Das Ende ist manchmal überraschend und die Erkenntnisse für die Schülerinnen und Schüler sind sehr individuell. Aber es bleibt der Eindruck, das sie in abenteuerlichen Situationen ihr Selbstkonzept erweitern können und erleben: "Ich kann etwas", "Ich kann Verantwortung übernehmen" und "Ich kann mich auf andere verlassen."
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